Folge 63 - Stefan Pehringer, Botschafter, Top-Diplomat und Moderator am Altausseer Kirtag

Es gibt Gäste, die den Kontrast in sich tragen – und genau dadurch wirken. Dr. Stefan Pehringer ist so einer. Viele Jahre hat er für Österreich große diplomatische Verantwortung getragen, Gespräche geführt, Worte gewogen. Und dann ist da diese andere Seite: die Bühne im Ausseerland, der Altausseer Kirtag, der Rhythmus, der Humor. Zwei Welten? Eigentlich eine – mit zwei Lautstärken.

Im Gespräch erzählt Pehringer, warum Heimat mehr ist als eine Koordinate. Heimat, sagt er, gibt Takt, Timing und Ton. Wer am Kirtag ansagt, lernt Publikum lesen, lernt Grenzen des Witzes kennen – und spürt, wann ein Satz trägt und wann er kippt. Genau diese Schulung nimmt er mit in die Diplomatie: erst zuhören, dann präzise sprechen. In heiklen Momenten gewinnt nicht der lauteste Auftritt, sondern die sauberste Formulierung.

Wir sprechen über Krisensituationen, über kleine Interventionen, die große Missverständnisse auflösen, und darüber, wie man sein Team durch Ungewissheit führt. Wir reden aber auch übers Heimkommen: die ersten Handgriffe, die Orte, an denen Antworten ohne Fragen auftauchen, und die Menschen, die einen daran erinnern, dass man nicht sein Titel ist. Das Ausseerland als Gegenpol – nicht eskapistisch, sondern erdend.

Was bleibt? Humor als Brücke. Sprache als Verantwortung. Und eine Einladung an die nächste Generation, neugierig hinauszugehen – ohne die eigene Tonart zu verlieren. Eine Folge, die zeigt, dass Werte nicht am Grenzübergang enden, sondern überall dort beginnen, wo Menschen miteinander reden.

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